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Moralium dogma philosophorum (1929)

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Editeur

John Holmberg



Genre

non-fictie

Subgenre

non-fictie/filosofie-ethiek


© zie Auteursrecht en gebruiksvoorwaarden.

Moralium dogma philosophorum

(1929)–Anoniem Moralium dogma philosophorum–rechtenstatus Auteursrecht onbekend

Vorige Volgende
[pagina 30]
[p. 30]

Die altfranzösische übersetzung.

Die ältesten handschriften der französischen bearbeitung des Moralium dogma datieren etwa aus dem letzten drittel des 13. jahrhundertsGa naar voetnoot1. Der übersetzer hat sich nirgends genannt. Wie anerkennenswert seine leistung im ganzen auch ist, so kann es doch einigermassen befremden, dass das buch auch in dieser gestalt so grossen erfolg hatte. Die vom kompilator von da und dort zusammengelesenen sentenzen sind zum grossen teil der art, dass sie sich überhaupt schwer umformulieren oder übersetzen lassen: mit der epigrammatischen form verlieren sie auch leicht ihre wirkung und ihre weitere gangbarkeit. Dies gilt hier schon von den prosaischen elegantiora verba des originals: so ist z.b. ein idem velle et idem nolle in der form voloir ce que ses ami viaut et refuser ce que il

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[p. 31]

refuse kein geflügeltes wort mehr. Und noch vollständiger haben natürlich die poetischen zitate in der übertragung ihre ursprüngliche form und geltung eingebüsst. Dem übersetzer kann das nun freilich kaum zum vorwurf gemacht werden: wie viel klassisches gut wurde doch bei der übernahme in die einheimische literatur in derselben weise zersetzt und umgeschmolzen.

Dem original gegenüber hat sich der übersetzer beträchtliche kürzungen gestattet. Besonders oft lässt er die poetischen zitate weg: von den acht stellen aus Horaz s. 40 7-21 gibt er nur drei wieder (s. 140 9-16), bei dem langen zitat aus der Ars poetica s. 49 4-16 begnügt er sich mit den ersten zeilen (s. 146 5) usw. Bisweilen verzichtet er auf eine genaue übersetzung und gibt nur eine ungefähre zusammenfassung des inhalts, vgl. etwa 56 25-57 4 > 156 21-23, 57 5-9 > 156 23-24. An historischen und mythologischen anspielungen geht er, wie an diesen stellen, vorüber oder er macht daraus etwas ganz anderes, vgl. 55 5-7 > 154 17-20. Überhaupt hat er alles, was mit heidnischer auffassung zusammenhängt, geändert oder weggelassen.Ga naar voetnoot1 Auch von der prosa schneidet er häufig kürzere oder längere stücke weg, manchmal lässt er sogar seitenlange abschnitte mitsamt den verseinlagen ausfallen. Hinzugefügt hat er wenigGa naar voetnoot2. Der übersichtlichkeit halber schiebt er am ende jedes kapitels eine inhaltsangabe ein: ‘Or auons parlé de porueance, or parlerons d'esgart’, ‘je vous ai parlé de cointise... or parlerai de droiture’ usw. Abweichend vom original gibt er häufig (freilich nicht immer richtig) die autoren der verschiedenen zitate an, indem er scriptor, philosophus, poeta usw. durch Tulles, Seneques, Oraces usw. ersetzt oder sätze wie et Boëces dist, car ce dist Juvenaus u. dgl. hinzufügt.Ga naar voetnoot3

 

Die lateinische vorlage, die der übersetzung zugrunde liegt, hat unter den für die vorliegende ausgabe benutzten hss. dem P am nächsten gestanden. An einigen stellen gibt nämlich nur P eine mit dem französischen ausdruck übereinstimmende lesung; so z.b.

110 24 car il poïst donner le besant come rois ou le denier come a poure menestreu: 15 18 P (47 r) quia posset dare talentum ut rex

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[p. 32]

uel nummum ut cynico; die übrigen dagegen: nam posset dare talentum quia ipse rex erat, uel nummum quia ille cinicus;

168 17 que nule chose n'est honeste qui ne soit profitable, ne nule chose proufitable qui ne soit honeste: 69 6, P (53 v) quod nil est honestum nisi ⟨sit⟩ utile, nil utile nisi ⟨sit⟩ honestum; die übrigen dagegen: quod nichil est utile nisi sit honestum.

Im ganzen ist die vorlage des übersetzers der hs. P überlegen gewesen und hat ihre interpolationen nicht geteilt.

 

Brunetto Latini hat im zweiten buche seines Tresor vom Moralium dogma ausgiebigen gebrauch gemacht, obschon er seinem eigenen plan folgt und ausser dem Mor. dogma auch andere quellen benutzt. Seine übertragung ist, wie ein vergleich sehr bald zeigt, unabhängig von derjenigen, die uns hier beschäftigtGa naar voetnoot1; es ist aber für die bewertung der letzteren nicht ohne interesse, an ein paar stellen die wiedergabe Brunettos zum vergleich heranzuziehen.

Moralium dogma. Brunetto Latini.Ga naar voetnoot2 Mor. dogma frz.
S. 13 11. Tercium seueritatis officium est exterminare (var. expellere) ex hominum communitate pestiferum genus hominum. Vt enim quedam membra amputantur, si sanguine et spiritu carere ceperint et nocent (var. ne noceant) ceteris, sic ista in figura hominis feritas et inmanitas belue a communi uita segreganda est; sunt enim homines non re sed nomine. Nam quid interest, utrum ex homine se conuertat quis in beluam an sub hominis figura inmanitatem belue gerat? S. 408. Li tiers offices de roidor est oster le mauvais de la commune (var. communité) as homes. Car aussi comme on coperoit aucuns membres, se il commencoient a estre sanz sanc et sanz vie, que il ne nuisissent as autres, doit on departir la felonie et la cruauté as mauvais de la compaignie des gens; car il sont home non mie par oevre mais par nom. Quel difference a il donc se aucuns se mue en fere sauvage, ou se il a semblance d'ome et cruauté de beste? S. 108 1. La tierce meniere de cruaté est de chacier hors des genz les larrons, les ocianz et touz cels qui mainent tel meniere de vie, car il ne font a soffrir en compaignie de genz. Car quant ·i· des membres seche a ·i· home et ⟨il⟩ le pert que il ne s'en puet aidier, il conuient que il le face coper que il ne perde les autres per l'enfermeté de celui. Tout ausi conuient itelz homes a giter hors des genz; car ⟨il⟩ ne sont pas hommes ançois sont lou en semblance de homes.
S. 21 20. Judicis est semper uerum sequi, patroni non numquam ueri simile, etiam si minus sit uerum, defendere. S. 409. Li juges doit touzjors suirre la verité; mais li avocat suient aucune foiz ce que semble verité et le vuelent deffendre, ja ne soit il verité. S. 120 16. Mais iustice doit touz iours tenir verité et li plaidierres doit touz iours deffendre le droit et esloignier le tort.

[pagina 33]
[p. 33]

Wie aus diesen auszügen erhellt, gibt Brunetto die quelle durchweg richtiger und treuer wieder; unser übersetzer schweift gern vom wortlaut der vorlage ab und verfehlt dabei nicht selten den sinn des ganzen.

 

Ich kann in diesem zusammenhang nicht unterlassen, etwas näher auf ein reimwerk einzugehen, das, wie ein vergleich unzweideutig zeigt, aus dem Moralium dogma, und zwar aus unserer französischen bearbeitung entstanden ist: das grosse moralgedicht des Alart von Cambrai, das unter dem titel Moralités des philosophes bekannt ist.Ga naar voetnoot1 Die verwandtschaft ist freilich nicht gleich im anfang zu erkennen, denn an stelle des prologs Talant m'estoit pris usw. bietet das gedieht zunächst (v. 1-30) eine vorrede ganz anderen inhalts und dann (31-80) eine aufzählung von zwanzig weisen, die der verfasser als les plus maistres clers qui ains furent bezeichnet und deren sprüche er in reimen auszulegen verspricht (ich zitiere nach der hs. B.N. fr. 17177):

 
Tulles qui fu ml't sages clers,
 
De toutes clergies plus fers
 
Qe maint autre maistre de pris
 
Ont pimes esleü et pris.
 
Apres est nōmez Salemons
 
Qi tant seüt, ce iuge li mons,
 
Qa maint autre en est ganz mest's
 
Seneque est apelez li tiers
 
Le quart oẏ nōmer Terense,
 
Cil fu maistres de gant science...

Es werden mit ähnlichen wendungen noch folgende ‘clers’ dem leser vorgestellt: Lucans, Perses, Boëses, Cicerons (verschieden von Tulles!), Dyogenes, Oraces, Juvenaus, Socrates, Ovides, Salustes, Yzidres, Aristotes, Catons, Platons, Virgiles, Macrobes. Es folgen dann über 130 längere und kürzere abschnitte, in denen je ein bestimmter ausspruch eines der im anfang genannten autoren behandelt wird (d.h. die sprüche werden meist ganz willkürlich

[pagina 34]
[p. 34]

dem einen oder anderen in den mund gelegt).Ga naar voetnoot1 Diese abschnitte sind inhaltlich von einander unabhängig, und ihre reihenfolge ist eine vollkommen planlose. Im ersten wird nach einem lobwort auf Cicero (vgl. Mor. dogma 84 20) über die freundschaft gehandelt (vgl. 128 1)Ga naar voetnoot2:

 
A Tulle u9 cōmence alars:
 
Tulles fu li maistes des ars
 
Qil fist la latine loquence
 
& ml't fu plains de gant science.
 
Tulles nous dit en ses secrez
 
Qe u'tus est vne amistezGa naar voetnoot3
 
Qi honor fait faire a maīt home
 
Por autrui dont il se renōme...
Die nächsten abschnitte haben folgende rubriken: Salemons n9 aprent q̅ li consaus cōduist l'ome. - Salustes cōmande illustratie esploite par conseill. - Seneques nous deuise la force qi a u'tu aillustratietient. - Terenses nous dist que chascūs homs a son talant. - Lucans dit que richece ne doit pas l'oume enorgueillir. - Perses dist que chascuns fous cuide estre saiges usw.

Wenn also der bearbeiter das schema der quelle total durcheinander wirft, bleibt er dafür in den einzelnen abschnitten um so deutlicher an ihrem wortlaut haften. Vgl. beispielsweise:

Mor. dogma 114 10: Et sachiez que vous ne deuez pas donner don qui ne conuiegne: vous ne deuez mie donner armes a feme. Vous deuez faire don qui ne reprouche mie a homme son mahain: vous ne deuez donner vin a home iure... et plus plest a donner ·i· petiz dons don il n'est mie trop que vns ⟨riches⟩ dons dom il est trop.

Alart de C. 185 v:

 
Platons, ·i· maistres honorables,
 
dit q̅ dons qui n'est couenables
[pagina 35]
[p. 35]
 
Ne doit nus a autre baillier,
 
C'il ne uieut reson retaillier:
 
N'est pas dois q̅ nus s'abandoīt
 
A ce qu'il armes ⟨a⟩ fames doint...
 
On ne doit pas dōner a home
 
Chose dont nus cis le renōme
 
Qi li reproche son mehaing,
 
Qe ia n'i aueroit gaaing:
 
Nus ne doit uin dōner a boiure
 
A home ẏure...
 
Chascuns se doit amesurer
 
A dōner don qu'il puist dōner:
 
·J· petis dons dont top n'est pas
 
Vaut miex, se le uoir ne trespas,
 
Qe graindres ou li trop s'aboute...

Mor. dogma 156 20: sa maison (estoit) tele que ele li garantissoit (var. pooit, puist garantir) dou vent et de la pluie: magnique penates submouisse hiemem tecto, 56 19.

Alart 186 v:

 
Il doit estorer tel maison
 
Qi garantir illustratie fin couuent
 
Le puist de la pluie & del vent...

Mor. dogma 146 23: Car iuuenaus dit que les viandes qui sont prises glouteneusement (var. gloutement) tornent a enui.

Alart 192 v:

 
Iwenaus a touz dit et mande
 
Qa anui tourne la viande
 
Puis qeelle est trop gloutemēt prise...

Mor. dogma 94 25: Atemprance est vne vertus qui restraint (v. refraint) les orgueus qui se mettent as (v. es) gens per l'abondance des richesces.

Alart 199 v:

 
Aristotes fait demoustrance
 
C'une u'tus est atrempance
 
Qi ml't tost abat et refraint
 
L'orgueil qui es genz est & maīt
 
Por ce qe illont (!) grant richece...
[pagina 36]
[p. 36]

Mor. dogma 148 1: Chastez est vne vertuz qui chace arrier toute luxure per atemprance de raison.

 

Alart 206 r:

 
Macrobes dist si l'en creez
 
C'une u'tus est chastees
 
De tel force et de tel nature
 
Qelle chace arierre luxure
 
Par atrempance de raison
 
Qi ne pert omq̅s sa saison...

Mor. dogma 94 15: Vertus est vns abiz de corage acordans a nature selonc raison.

Alart 206 v:

 
Seneques n9 moustre et affie
 
Qel chose uertus senefie:
 
Vertus ele a tele auantage
 
Qelle est uns abis de coraige
 
Qi par tout s'acorde a nature
 
Selonc raison, selonc mesure...

In ähnlicher weise knüpft der verfasser stets an eine stelle aus dem Mor. dogma an, wenn er sich auch nicht überall so nahe an die quelle anschliesst. Die langgesponnenen auslegungen müssen wir hier beiseite lassen. Zum Schluss folgt bl. 219 v der epilog Qui voudra gar der les enseignemenz usw. (181 1 ff.), wie das übrige sehr in die breite geschlagen, aber noch gut erkenntlich.

Das gedicht Alarts ist wahrscheinlich vor 1268 zu setzen.Ga naar voetnoot1 Die französische bearbeitung des Moralium dogma muss also jedenfalls auch vor diesem zeitpunkte entstanden sein.

 

Ich möchte hier ferner auf eine in den hss. B.N. fr. 9558 (bl. 81 r - 82 r), 17115 (99 r -100 r) und vielleicht auch anderswo überlieferte sentenzensammlung aufmerksam machen. Sie ist in der erstgenannten hs. Ensignemens de doctour, de maistre et de philosophe betitelt und enthält 90-100 prosaische sprüche die

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[p. 37]

(überwiegend unrichtig) den verschiedensten, meist klassischen autoren beigelegt werden. Diese sammlung ist nun nicht, wie es den anschein haben könnte, aus einem lateinischen florilegium entstanden: sie setzt sich einfach aus den prosarubriken der verschiedenen abschnitte von Alarts Moralités zusammen. Einen teil der rubriken hat der kompilator allerdings ausgeschieden und ausnahmsweise hat er auch ein paar zeilen aus dem gedicht selbst mitgenommen. Der anfang lautet (nach B.N. 9558): Salemons nous aprant que li consaulz conduet l'ome. - Salustes cōmande que li homs esploite par consoil. - Therenses dit que chescuns homs ait son talent. - Lucans dist que li homs ne se doit mie enorguelier pour richece. - Perses dist que chescuns folz cuide estre saiges usw. Ein blick auf die oben s. 34 zitierten rubriken Alarts genügt, um den ursprung dieser ‘ensignemens’ zu erkennen.

 

In anderen fällen hat unsere prosaübersetzung direkt den französischen sentenzensammlern als quelle gedient. Eine unverkennbare übereinstimmung mit dem Moralium dogma zeigen z.b. verschiedene sprüche, die in der hs. B.N. fr. 25545 unter die prosaischen ‘Proverbes Seneke le philosophe’Ga naar voetnoot1 eingerückt sind. Vgl. u.a. bl. 8 v Diex n'aīme mie pour piere, se li oeure n'i est selonc la poissāce = Mor. dogma 124 7 Diex n'aide (var. n'aime EIKL) mie por prier, se la euure n'i est selonc la puissance. Zwei verschiedene übersetzer hätten unmöglich auf dieselbe wiedergabe kommen können; der lateinische spruch lautet nämlich: Non tamen auxilia deorum uotis muliebribus (m. hat gefehlt?) parantur... ubi secordiae atque ignauiae te tradideris, nequicqam deos implores (Sallust Catil. 52). Vgl. in derselben sammlung noch (bl. 8 v): Garde toi bn̄ en toutes choses qui aillustratietienent a garder (Mor. dogma: en toutes gardes) & se tes huÿs deuant est clos contre tes ānemis, garde q̅ cis deriere ne soit mie ouuers = frz. Mor. dogma 100 18. - Ti oel doiuent aler deuāt tes pas, c'est a dire: tes illustratiesaus doit aler deuant t'oeure = frz. Mor. dogma 96 6. - Garde toi d'emprendre fol hardem̅t illustratie coi tu n'ēchiees en mauuaise couardie = frz. Mor. dogma 100 16. - Nous deuons toudis quidier ke on nos esgart, si en douterōs pl9 le mal affaire - frz. Mor. dogma 130 1 usw.

[pagina 38]
[p. 38]

Verschiedene von den gereimten sprüchen, die u.a. unter dem namen Diz et proverbes des Sages gehenGa naar voetnoot1, verraten ebenfalls einen zusammenhang mit dem frz. Mor. dogma. Vgl. z.b. Diz XXVI (auch CLXXXVI) Ou mont n'a traÿson si grant Com celle c'on fait en samblant De servir amoureusement usw.: Mor. dogma 102 5 nule traïson n'est grinour de (var. si grande comme E) cele qu'am (= qu'on) fait en semblance de seruise, nach Sent. phil. 1 (Cic. In Verrem II. I 15, 39) Nullae sunt occultiores insidiae quam eae que latent in similitudine officii. Zwei verschiedenen übersetzern wären schwerlich dieselben abweichungen eingefallen (occultiores: plus grant; que latent: c'on fait usw.). Ähnlich Diz I N'est pas sires de son païs Qui de ses hommes est haÿs: Mor. dogma 166 9 Je ne tien pas celui a puissant qui est haïz de celx qui sont desouz lui nach Boeth. De cons. III pr. V 4 Potentem censes qui satellite latus ambit, qui quos terret ipse plus metuit (beiderorts est haïz!).Ga naar voetnoot2 In anderen fällen ist eine abhängigkeit fraglicher. Mehrere zitate erscheinen tatsächlich in den Diz und im Mor. dogma in deutlich verschiedener form.Ga naar voetnoot3

[pagina 39]
[p. 39]

Handschriften.

Von der altfranzösischen übertragung des Moralium dogma kenne ich folgende handschriften:Ga naar voetnoot1

Paris, Bibliothèque Nationale.

Manuscrits français:

190, bl. 207 r. 15. jh.

375, bl. 28 r. 13. jh.

572, bl. 124 r. 1402.

834, bl. 31 r. 14. jh.

940, bl. 107 r. 15. jh.

944, bl. 34 r. 15. jh.

957, bl. 43 r. 15. jh.

1036, bl. 88 r. 13. jh.

1097, bl. 44 r. 13. jh.

1109, bl. 282 r. um 1300.

1134, bl. 184 r. 15. jh.

1157, bl. 243 r. 13. jh.

1166, bl. 90 r. 15. jh.

1822, bl. 217 v. 13. jh.

4961, bl. 99 r. 14. jh.

12581, bl. 376 r. 13. jh.

19271, bl. 177 v. 14. jh.

19920, bl. 306 r. 14. jh.

22921, bl. 154 v. 14. jh.

24429, bl. 34 r. 14. jh.

25247, bl. 57 v. 13. jh.

25407, bl. 123 r. 13. jh.

 

Nouvelles acquisitions françaises:

4509-10, bl. 96 r. 13./14. jh.

6883, bl. 68 r. 13. jh.

[pagina 40]
[p. 40]

Coll. Moreau:

1715-19, bl. 61, abschrift des 18. jhs. einer hs. aus dem ende des 13. oder anf. des 14. jh.Ga naar voetnoot1

Paris, Bibliothèque de l'Arsenal.

5201, bl. 370 r. 13. jh.

Paris, Bibliothèque S:te Geneviève.

792, bl. 32 r. 14. jh.

Beauvais, Archives Départementales (Oise).

AA. 2, bl. 116 r. 14. jh.

Besançon, Bibliothèque de la Ville.

434, bl. XVIxx 14. jh.

Chartres, Bibliothèque Municipale.

620, bl. 2 r. Unvollständig (inc. volee de leur saietes, vgl. s. 100 2, des. que nus n'acroisse son a..., vgl. s. 168 28). 13. jh.

Reims, Bibliothèque de la Ville.

1275, bl. 123 v. 13 jh.

Brüssel, Bibliothèque Royale.

2082 (10394-414), bl. 88 r. 15. jh.

2320 (11220-21), bl. 1 r. 14. jh.

Florenz, Biblioteca Mediceo-Laurenziana.

Cod. Plut. LXXVI, 79, bl. 1 r. 14. jh

Cod. Plut. XLI, 42, bl. 85 r. 14. jh.

TurinGa naar voetnoot2, Biblioteca di S.M. il Re.

Cod. franc. 49 (IV, 30), bl. 61 r. 14. jh.

London, British Museum.

Cod. Reg. 19 C XI, bl. 66 r. 15. jh.

Add. mss. 15305, bl. 1 r. 15. jh.

[pagina 41]
[p. 41]

Die vorliegende ausgabe.

Benutzte handschriften.

Für meine ausgabe habe ich von den mir bekannten handschriften diejenigen verwertet, die nach den schriftzügen zu urteilen vor oder um 1300 geschrieben sind.Ga naar voetnoot1Ga naar voetnoot2 Ich beschreibe im folgenden diese handschriften etwas genauer.

 

A. Paris, Bibl. Nat., Nouv. acqu. fr. 4509-4510 (Barrois 75 und 305) bildeten früher éine hs., im Inventaire von 1682 nr. 7857. Pergament, 13. und 14. jh., 8:0. Vgl. L. Delisle, Catalogue des mss. Libri et Barrois, Paris 1888, s. 235-237. Das Moralium dogma steht in nr. 4510 auf bl. 96 r - 113 r und ist gegen das ende des 13. jhs. in zwei spalten zu 26 zeilen geschrieben. Diese hs. (4510) enthält im übrigen: Vie seinte Marguerite, La Chantepleure, La sinification de la messe, auslegung des psalmes Miserere mei und einige andere geistliche prosastücke.

 

B. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 1036, anc. f. 7330. Pergament, ende des 13. jhs., 4:0, zweispaltig. Ausser dem Mor. dogma, bl. 88 r - 108 v, enthält die hs. eine übertragung der apocalypse, Lucidaire (prosa), La devision de la terre de promission, La mort d'Adam. Vgl. M. Roesle, La terre de promission in Beil. z. jb. der kgl. realsch. Landshut 1898-99, s. IV, VI; S. Berger La bible française au moyen âge (1884) s. 345.Ga naar voetnoot3

 

C. Reims, Bibl. de la Ville 1275. Pergament, 13. jh., kl. fol. Das Mor. dogma, bl. 123 v - 128 v, ist gegen das ende des 13. jhs. geschrieben; zweispaltig, 52 z. An afrz. texten enthält

[pagina 42]
[p. 42]

die hs. ausserdem u.a. werke von Rutebuef, die sog. Bible Nostre Dame, Li tornoiement Antecrist von Huon de Méry, das Miserere des Renclus de Moiliens. Über den inhalt im übrigen usw. s. die ausführliche beschreibung in Cat. gén. des mss. des bibl. publ. de France, Departements, T. 39: 2, s. 398-437.

 

D. Paris, Bibl. de l'Arsenal 5201 (Belles-lettres françaises 90). Pergament, letztes drittel des 13. jhs. (P. Meyer), kl. fol. Bl. 370 r - 398 r, zweispaltig, 37 z. Die hs. enthält ausserdem u.a. Gedichte von Robert de Blois, Adam de Suel's übersetzung des Pseudo-Cato, Doctrinal Sauvage, Turpins chronik in franz. übertragung, poetische biblische erzählungen usw. Vgl. die ausführliche beschreibung durch P. Meyer in Romania 16, 1887, s. 24-70.

 

E. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 1157, anc. f. 73842. 2. Pergament, ende des 13. jhs., 8:0. Bl. 243 r - 257 v, zweispaltig, 31-34 z. Sonstiger inhalt: L'Istorie de Sydrach et du roy Bottus, L'Avenement Antecrist, Lucidaire (prosa).

 

F. Paris, Bibl. Nat., Nouv. acqu. fr. 6883. Pergament, ende des 13. jhs., kl. fol. Bl. 68 r - 87 v, zweispaltig, 31 z. Die hs. enthält im übrigen L'Image du monde (prosa), einen kommentar und eine übersetzung der apokalypse; vgl. L'Apocalypse en français au 13e siècle p. L. Delisle et P. Meyer, Paris 1901. (Soc. des anc. textes franç.) s. CXI.

 

G. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 25247, f. La Vallière 192, früher 1189, vgl. Cat. des livres de la bibl. de feu M. le Duc de La V. Première partie p. G. de Bure. T. 1. Paris 1783, s. 362. Pergament, ende des 13. jhs., 8:0. Bl. 57 v - 100 r, einspaltig, 22 z. Die hs. enthält ausserdem urkunden und privilegien der stadt Amiens, Le régime du corps von Maître Aldebrandin (vgl. die ausg. von L. Landouzy und R. Pépin. Paris 1911, s. XXVIII), den lapidaire des Marbode, die Olympiade von Pierre, De la terre d'Outremer (nach Haymarus Monachus) und noch ein paar prosatraktate religiösen inhalts.

 

H. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 12581 (suppl. fr. 198). Pergament, ende des 13. jhs. (1284), kl. fol. Bl. 376 r - 386 v; zweispaltig, 38 z. Sonstiger inhalt: La queste del saint Graal, lieder von Thibaut de Navarre, Li livres dou tresor, die vier evangelien frz.,

[pagina 43]
[p. 43]

Lucidaire (prosa), Disticha Catonis frz., De la terre de promission, La mort Adam, Des quatre manières de vilains, Les quatre âges de l'homme, Discipline de clergie und verschiedene andere stücke. Vgl. u.a. Li livres dou tresor par Brunetto Latini p.p. P. Chabaille, Paris 1863, s. XXX; G. Raynaud, Bibliographie des chansonniers français 1, Paris 1884, s. 150; S. Berger La bible française au moyen âge, Paris 1884, s. 353; Les quatre âges de l'homme p.p. M. de Fréville, Paris 1888 (Soc. des anc. textes fr.) XIV.

 

I. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 1109, anc. f. 7363. Pergament, ende des 13. - anfang des 14 jhs., 8:0. Bl. 282 r - 310 v; zweispaltig, 41-43 z. Ausser unserem texte enthält die hs. Li livres dou tresor, Li romans de carité und das Miserere des Renclus de Moiliens, Le chevalier au barizel, Le miroir du monde, lieder von Adam de la Hale, Le régime du corps und andere poetische und prosaische stücke. Vgl. u.a. Li livres dou tresor p.p. Chabaille s. 34, Raynaud, Chansonniers franç. s. 137, Li Romans de carité et Miserere du Renclus de Moiliens p.p. A.-G. van Hamel, Paris 1885 (Bibl. de l'éc. des h. ét. Sciences phil. et hist. 61) t. 1, s. XI, S. Berger Bible franç. s. 345, Le régime du corps p.p. L. Landouzy et R. Pépin, Paris 1911, s. XXIX.

 

J. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 375, anc. f. 6987. Pergament, ende des 13. jhs. (1288), kl. fol. Bl. 28 r - 33 v, dreispaltig, 61 z. Von dem reichen inhalt dieses grossen sammelbandes sei genannt: auslegung der apocalypse, Li sieges de Thebes, Li romans de Troies von Beneeit de S:te Maure, Li romans d'Athis et Prophilias, gedichte von Jean Bodel, Li romans d'Alixandre, Chronique des ducs de Normandie, Li romans de Rou von Wace, mehrere von den werken Chrestiens de Troies: Guillaume d'Angleterre, Cliges, Erec, Eneide, Ille et Galeron von Gautier d'Arras und noch eine anzahl werke verschiedener art: romane, mirakeln, traktate. Die hs. ist wiederholt benutzt und beschrieben worden, vgl. u.a. Bréquigny, Notices et extraits des mss. de la bibl. du roi t. 5, s. 21 ff.; Fr. Michel, Chroniques anglo-normandes t. 3, Paris 1840, s. 6-36; P. Paris, Les mss. franç. de la bibl. du roi t. 3, s. 188-238; H. Andresen, Maistre Wace's roman de Rou, 2. bd., 3 t., Heilbronn 1879, s. 5; W. Foerster, Christian von Troyes sämtliche werke 1, Halle 1884, s. XXVIII; M. Wilmotte, Guillaume d'Angleterre (Les class. fr. du moyen âge p.p. M. Roques 55, 1927) s. III ff.

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K. Paris, Bibl. Nat., f. fr. 25407 (Notre Dame 277). Pergament, ende des 13. jhs., 8:0. Bl. 123 r - 138 v, zweispaltig, 28 z. Vor dem texte findet sich auf bl. 122 v ein index in der form einer tabelle mit der überschrift: Ci puet l'en ueër les chapitres del escrit coment chascune uertu ist de autre. Die hs. enthält ausser dem Mor. dogma: L'image du monde von Gautier de Metz, Des peines que sunt en purgatoire von Marie de France, Li romanz des romanz, Le livre de Sibile, Secretum secretorum in frz. versen, Disticha Catonis mit frz. übersetzung, Li tornoiement Antecrist und ein paar stücke biblischen inhalts. Vgl. u.a. Le Roux de Lincy, Le livre des proverbes français, t. 2, Paris 1859, s. 439; Li tornoiement Antecrist hsg. von G. Wimmer, Leipzig 1888, s. 2.

 

L. Paris, Bibl. Nat. f. fr. 1822, anc. f. 78563. 3. Pergament, ende des 13. jhs., 8:0. Bl. 217 v - 225 v, zweispaltig, 45 z. Die hs. enthält im übrigen drei übersetzungswerke von Joffroi de Waterford und Servais Copale, nämlich L'estoire de Troïens, L'estoire des Romains und Li secret des secrez, L'image du monde von Gautier de Metz, die fabeln Aesops übersetzt von Marie de France, Lucidaire (in versen) und einige poetische religiöse traktate. Zur beschreibung vgl. E.-D. Grand über die hss. von Image du monde (anfang) in Revue des langues romanes 37, s. 23; L. Hervieux, Les fabulistes latins, t. 1, Paris 1893, s. 744 f.

Zum handschriftenverhältnis.

Von der rekonstruktion eines stemmas sehe ich auch in diesem falle ab.Ga naar voetnoot1 Nach den dominierenden variantenverbindungen lassen sich aber die zwölf hss. folgendermassen ordnen:



illustratie

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AB, C.

A und B. Die enge verwandtschaft der hss. A und B wird durch eine grosse anzahl gemeinsamer eigentümlichkeiten erwiesenGa naar voetnoot1. Ich verzeichne an lücken 104 26 done - 106 3 n'estoit qui, 112 10 Ne - doner, 116 3 mauais - est, 128 9 que - sachiez, 142 18 et quant - cors; an fehlern beispielsweiseGa naar voetnoot2: 96 6 aler deuant: alumer, 112 11 mais cil: vers celui, 114 13 don qui durt: don (que B) il dorme, 118 25 tout: pert l'amor, 120 21 la iustice: on, 148 18 fait: fait plus, 158 6 maisniees: pourueance, 164 21 porquiere: peut q̅rre A, peust illustratiequerre B. Weitere fehler und abweichungen s. u.a. die var. zu 96 13. 19. 98 17. 100 8. 102 19. 104 6. 18. 110 25. 112 23. 114 7. 11. 13. 116 6. 22. 118 22. 23. 120 15. 128 8. 132 1. 13. 140 18. 142 2. 144 10. 148 18. 150 11. 154 17. 156 4. 20. 164 5. 166 4. 11. 170 23. 172 11. 21. 180 3. 6. 182 24.

 

Die sprache von A trägt eine sehr gemässigte östliche färbung. Es gehen ihr in der hauptsache die für den äussersten osten (Lothringen, Franche-Comté usw.) charakteristischen merkmale ab, andererseits zeigt sie noch mundartliche formen, die dem franzischen mehr oder weniger fremd geblieben sind. Am nächsten dürfte sie mit dem westchampagnischen, gegen das zentrum orientierten schriftdialekt übereinstimmen.

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Da diese hs. der ausgabe zugrunde liegt, stelle ich unten ihre mundartlichen und orthographischen eigentümlichkeiten kurz zusammen.

Vokale. Für e aus freiem a vor oraler konsonanz steht nirgends ei (nur donné, bonté usw.). - -aticu erscheint oft als -aige: coraige, outraige, heretaige, domaigeGa naar voetnoot1. Auch sonst steht für zentralfrz. a vor palatal z.t. ai, namentlich in saige (*sabiu) und in saiche (sapiat). Das imp. konj. hat nur -asse, nicht auch -aisse. - Ged. nas. a erscheint fast immer als a; schreibungen wie sergent 160 19, vortonig genglerres 160 17 sind ungewöhnlich. Dagegen greift a oft auf nas. ged. e über: panse, prandre, ensamble usw.; andere schreibungen für ẽ notiere ich (im vorton) in veingier 126 25, veingāce 126 23, vaingance 126 22. - Für ī aus ęi steht einmal ie: pieres 160 17. - Für ǫ aus au findet sich sporadisch ein aus verschiedenen maa. bekanntes ou (geschl. o): lous (laus) 138 9. 13, roubes 144 20. paucum ergibt pou. - Ebenso für ǫ aus ged. kurz. oGa naar voetnoot2 u.a. in tourt, -z (tortu) 132 9, toust adv. (*tostu) 154 9, aumounes 124 8, foul 160 1 (davon verschieden ist reprouche 3. sg. 114 12). - Nasales ọ erscheint als u nur in plunc 162 10 bis. Das ind. pron. < homo ist on, bezw. l'an, l'en, einmal steht qam (que on) 102 5. - Bei or. ọ schwankt die bezeichnung zwischen o, ou und eu; letzteres steht vorwiegend in bestimmten fällen: -eus, preu, seul, deus u.a. Für preuz steht prez 118 11. 132 15Ga naar voetnoot3. - unus wird ein einziges mal on geschrieben, 120 14; vgl. auch empronte 3. sg. 136 16. - Für or. ai tritt vor mehrfacher konsonanz auch e ein: mestres 106 13, resnablement usw. aqua ist eue, auch iaue 102 16. Das besonders aus östl. und nördl. maa. bekannte a findet sich in lasse 108 9, nassent 104 14, vorton. in agrira 142 4, pasiblement 180 2. Nas. ai wird mitunter ei geschrieben: foreinnes 92 2, meint 98 15 u.a. Umgekehrt steht ai für ei: mains (minus) 170 24, esṭraindre, restraint usw. Für beide begegnet im vorton a: ancois, ansi. - Der übergang ei > oi ist vor nas. meist unterblieben; doch erscheint bisweilen (nach labial) auch das östl. oi: moins 162 25, poine 154 1, u.a., vorton.

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pointure 158 2. - Ebenso ist -eil' durchaus regel; consoil 146 7, meruoille 180 10, esuoilliez 88 28 dürften die einzigen ausnahmen sein (schreibfehler ist wohl pariel 114 3). Or. betontes ei statt oi erscheint sonst nur in der form ceile (celat) 148 21.Ga naar voetnoot1 Für oi verschiedener herkunft steht mitunter das mundartlich weit verbreitete o: mireors 154 6, porueour 158 7, doe 158 21, sporadisch das im osten nicht unbekannte aiGa naar voetnoot2: estraite 100 2, im vorton couaitié 140 12. - Die im osten und norden verbreitete reduktion des -iée zu íe kommt auch hier meist zum ausdruck: maisnie 156 8, correcie 92 17 usw. - locus ist reg. leu, auch lieu, deus immer diex, dieu.

Vortoniges a wird häufig zu e geschwächt: meniere pass., illustratiemenance 134 13, recontasse 84 3. per präp. präf. hat immer e. - Umgekehrt steht a z.b. in saüs 170 28, mahain 114 12; hiehier wohl ein paar as für es aus en les 94 26. 140 6. 7., vgl. die les. der übr. hss. und s. 50 über die hs. D); einmal steht ale für ele 168 20. paour wechselt mit poour, auch puor 158 2. - Palataler einfluss bewirkt ein i in gimel 104 13, giter. - Vgl. im übrigen abstinence 146 11 neben astenance 142 6, profitable n. profetable 94 7, felonie n. felenesse 106 5, unetym. vilonie 154 24 n. vilenie. - Verschrieben ist vielleicht das isolierte cumun 112 18.

Konsonanten. Zum vorkonson. l. - al ergibt in der tonsilbe meist au oder al, selten a: vas 162 13, im vorton häufig a: mauais (neben maluais), sauez 172 24, satele 144 1, cruatez (n. cruautez) 106 17, atrui 124 19. - ęl ergibt eau, iau: beauté, isneax, biaute, oisiaus usw. - ẹl erscheint als el, eu, au und als e: els, eus, aus (illos), cels, ceus, ces 106 9, ices 146 2. - ẹ̄l als el, eu, ieu und als e: tels, tex, tiex, tes, autretes 116 12; quels, quex, quiex, ques 112 18; mortels, mortex (mortes choses 138 27 vielleicht richtig für mortels ch.). - iel' als ieu, iau, ia: miex, miax, miaz 114 1; viauz 136 25. - uel als eau, iau, ia, ue: eaus, iaus (oculos), viaut, viaz (voles) 118 17, wes (voles) 124 2 u.a., wet (volet) pass., resiaut (resolet) 154 3. - ol als ou, ol: mout, molt, tout, golpil 132 24. - il als il und i: filz, gentis, vis 162 13. - ul als u: nus, ausser in den gelehrten sepulture 138 5, tum'lte 92 12.

l fällt mitunter in il: qu'i, s'i. - m ist häufig in dom neben don (de unde). - Zwischen urspr. l - r, n - r fehlt bisweilen der dentale klusil (nördl. und nordöstl.): vauroit, vouriez; remanroit

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172 18, venra; mit nr > rr auerront 140 2. Neben prandre erscheint das besonders aus dem champ.-lothr bekannte panre 116 29. - Für c notiere ich g in siegles 138 20. - Prothese von h zeigen huis (ostiu) 100 19, hues (opus) 168 28, hueures (operas) 96 7. - Unetym. verdoppelung verzeichne ich in despirre (despicere) 160 24. 164 15, garderresse 104 21, ianglerresse 160 18, panssez 164 13,. - ph für f durch graphische reminiscenz in prophetable 94 2, auch prophitable 104 4 (sonst prof- und porf-).

Formen. Im best. art. akk. mask. erscheint ein einziges mal das östl. lou 124 6. de + le ergibt dou, auch del.Ga naar voetnoot1 - Statt le, die unbet. form des pron. pers. akk. mask. steht einigemal li: 98 14 bis (hier ev. falscher dat.), 106 14. 118 1. 156 20 li garantissoit (vgl. gelegentliches li für den art. le in anderen quellen).Ga naar voetnoot2 - Von mundartl. verbalendungen verzeichne ich -iens in der 1. pl. präs. konj. und kond., dagegen kein -ient in der 3. oder -iemes in der 1. pl.

 

B liefert einen sauberen und guten, aber dem hier zugrundegelegten A doch nicht gleichwertigen text. Die sprache von B trägt trotz einer deutlichen östlichen färbung überwiegend franzisches gepräge. An den osten erinnert besonders consoeil, -oil, seltener -eil, wohl auch blaume, -ent für blasme, -ent; meistens sind die östlichen züge auch in gleichzeitigen franzischen hss. anzutreffen (gut franzisch ist z.b. der art. lo, lou in der stellung vor roi 91 r, 104 v).Ga naar voetnoot3

 

AB und C. C zeigt sich keiner anderen der benutzten hss. besonders nahe verwandt; am ehesten scheint es aber der gruppe AB angereiht werden zu können. Eine anzahl von übereinstimmungen, von denen freilich keine an und für sich beweisend ist, scheint darauf hinzudeuten, dass die fassung von C wenigstens mit derjenigen von A irgendwie zusammenhängt. Vgl. 156 22 serez meins en poine (s. var.): ferez meins de despens AC, 126 15 toutes torconneries: touz tours A, touz iours C, 92 1 en nule partie f. AC; vgl. ferner die var. zu 90 10. 96 13. 140 20. 23. 172 2. 3. 9.

Weniger hat C mit A und B zugleich gemein: vgl. etwa 100 6. 120 12. 16. 124 3. Besondere beziehungen zu B zeigt C gar nicht.

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Die rasch und schmucklos geschriebene hs. C bietet einen mittelmässigen text. Der schreiber hat oft, aber nicht folgerichtig, die übergangssätze zwischen den verschiedenen kapiteln weggelassen oder gekürzt; es feht z.b. 100 13 Or auons parlé de porueance; or parlerons d'esgart, 100 22 Or - d'eschiuement, 102 9 Je - 10 d'enseignement, 104 18 qui - 20 droiture, 108 10 Je - franchise usw. Die sprache ist ostfrz., etwa lothringisch.

DEF.

Die hss. DEF schliessen sich zu einer zweiten untergruppe zusammen. Allen drei gemeinsam sind z.b. folgende abweichungen: 120 10 deffendre: (d. les simples A): deffandre les poures, 124 7 pier dieu q̅ il face le cuer & lou cors sain: p.d. qil face le cuer (+ & le coraige DE) sain ou (dedenz le F) cors, 130 7 ou siecle add. D n. seulement, EF v. por, 130 23 deus: deus choses, 158 4 au(tre)si: au(tre)si tost; s. ferner die var. zu 102 12. 108 27. 144 16. 154 24. 170 6. 174 4 usw.

 

D und E. Am nächsten stehen sich wohl D und E. Von den gemeinsamen lücken, fehlern und abweichungen dieser beiden hss. seien folgende genannt: 160 14 ne - essoine f.; 92 11 q̅ vous metez mout grāt entente a mener honeste vie: q̅ vos menez ml't honeste vie & q̅ vos i matez ml't (& mo't i metes E) grāt entāte, 100 4 il ot ·i· saige home en sa maison qi vint a lui: si uint a lui (li E) ·i· saiges hons de son hostel, 140 9 n'auront sempres cure: n. (il D) sampres que faire, 140 19 medicine de touz les torz faiz (forfez H sorfais G maux faiz B): medicine des autres u'tuz, 162 23 Se v9 estiez rois ne porriez vous plus auoir f., dafür: Car ce (Mez si illustratieme E) dit oraces en ses apitres (sepistre E); vgl. im übrigen die var. zu 84 19.21. 94 12. 96 10. 98 16. 23. 100 5. 8. 106 9. 110 16. 112 16. 17. 118 8. 25. 120 16. 124 8. 13. 130 24. 134 15. 142 19. 148 14. 150 7. 152 10. 13. 19. 154 6. 156 6. 10. 160 11. 172 20. 182 9.

 

E und F. Diese hss. weisen ebenfalls zahlreiche charakteristische übereinstimmungen auf. Vgl. beispielsweise: 122 17 n. seruir add. Et (f. F) en relegiō si (f. F) a ·iiij· choses (mestiers F), 126 15 n. granz add. & (f. F) en īnocence a ·ij· mestiers, 128 19 n. persones add. Et hōnorabletez si n'a (Hon. n'a F) q̅. ·j· tout seul mest' & (Et si F) v9 diroi quel il est. Ferner 108 3 en cōpaignie

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de genz: entre gēt (-z F) ne en illustratiepaignie, 108 6 itelz homes: tel (itele F) man'e de gēt illustratieme (+ sont F) larrons, ib. 7 des genz: de la illustratiepagnie des autrez gens; 110 2 n. qi add. est demādee & E, n. cele add. que l'en demande F; 122 23 nos deuons a la mort: n9 deuō repairier a la mort, 130 6 coustume: illustratiemunité, ib. illustratie lor bone volente: p2 la bone illustratiepagnie, 134 1 engignier: enpirier, 152 12 li p'mier se ruise: Le p. mest' de s'uise, 158 6 des maisniees: dez mesnieez & dez s'ianz, ähnl. 158 7 rubr.; s. noch die var. zu 88 29. 96 11. 98 26. 102 2. 4. 5. 116 13. 118 1. 126 18. 130 5. 6. 132 9. 136 10. 168 17. 19. 182 5 u.a.

 

D und F. Von geringerer beweiskraft sind die ziemlich seltenen stellen, die für einen direkten zusammenhang zwischen D und F sprechen könnten. Es wären dies: 126 10 qui fera mal (fait mal, mesfera E) a son pere et a sa mere: qi het son pere & sa mere & qi mal lor fait (& qui leur fera mal F) DF (beide vielleicht unabhängig von einander qui het usw. nach der vorhergehenden zeile qui het son lignage und dann ungefähr die gleiche berichtigung); ferner 104 25 die stellung des satzes celui qui n'a riens (gemeinsam mit J!), die wiederholung von muert nach autres 138 3, von aide nach mençonge 166 23, voiz st. conois 180 14 und einige weitere ebenso wenig besagende fälle.

 

Von den hss. dieser gruppe hat D den besten text; F ist etwas stärker mit kleineren abweichungen durchsetzt, E überhaupt von mässigem wert. Die sprache von D hat schon P. Meyer, Romania 16, 1887, s. 24 als lothringisch bezeichnet; unter den dialektischen eigentümlichkeiten mache ich besonders auf die ungewöhnlich starke neigung zu a für e aufmerksam: latre, matre, ale, bale, richace; as für es (en les), matoie, aschuer, dauez, esparance usw.; auch umgekehrt essez, iemais usw. E ist wohl am ehesten pikardisch zu nennen, wenn es auch diesen schriftdialekt nicht unvermischt zeigt. F dürfte dem franzischen zuzuweisen sein.Ga naar voetnoot1

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ABC und DEF. Die beiden untergruppen ABC und DEF stehen sich, was den text im ganzen betrifft, am nächsten und es fehlt wenigstens nicht an indizien einer ansänglichen zusammengehörigkeit: vgl. besonders den fehler d'aquerre proësce statt d'aucune pr. (lat. alicuius magnifici) 166 15, die änderungen les haus homes statt les hautes persones (lat. personis grauibus) 128 18 und ne sone mie bien ABCDE statt ne s'acorde mie bien (lat. discrepent) 180 5. Ich stelle mit vorbehalt diese beiden gruppen im obigen schema unter eine gemeinsame klammer.

GHIJ.

Diese vier hss. werden durch eine ganze reihe gemeinsamer eigentümlichkeiten zusammengehalten. Vgl. u.a. 94 1 quex ele est, ou profetable ou nuisant: s'ele est pr. ou n., 104 7 q̅ tu ne puisses ramener a memoire: que l'on ne ramaine (maine J) de legier a m., 106 26 soloient estre cōmunes: seulement c., 124 13 Se vous iurez a a ·i· hōme q̅ vous l'ocirrez: Se uous iurés que uous ochirés ·i· home que vous haés (que v.h. f. J), 138 14 li hons: li sages (sages hom HI), 146 10 n. retourner add. Nient plus (Tout ausis H) ne puet (ne fait J) la parole quant ele (puis qu'ele H qi IJ) est issue de la bouche (est dite J), 156 23 v. le iour add. mains tost, 166 9 qi est haïz: qui se fait (a J) haïr, 84 6 uolumes: liures, 96 11 riches: haus, 114 2 donne: doie douner, 114 19 vers: de, 118 1 rendrés: deués rendre, 142 3 frais: fins, 158 20 home: cose; vgl. auch die var. zu 98 21. 100 5. 104 7. 110 18. 112 23. 118 1. 134 9. 140 4. 142 5. 22. 154 9. 158 21. 164 1. 16. 172 7. 13 u.a.

G und H. Innerhalb der genannten gruppe schliessen sich G und H am engsten zusammen. Vgl. von den zahlreichen gemeinsamen fehlern und abweichungen dieser hss.: 96 26 Et - 28 auenir f., 158 10 mais - 12 cors f., 86 1 la science: la semence G les semānces H, 106 16 n. franchise add. dont uous orrés (chi G) aprés, 112 21 ne lour chaut a cui f., 122 13 voisins: amis, 122 23 nous deuons a la

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mort & nos & les nos choses: nous deuons a le mort penseir, 134 11 les mauaises volentez: les bones uolentés et plus les mauuaises, 136 12 cheance: esperanche, 140 8 ce q̅ il ont comencié laissent tantost: ce que il ont laissié coumencent tantost, 144 20 en roubes & en autres aornemenz (at- IJ): en autre (-s H) atournemens (aor- H) de reubes, 148 21 la volenté: la v. et l'oeure, 146 1 se l'an tient paroles de grāz afaires: se l'oun parole de grant enfance G, se l'an en parole l'an tient parole d'āfance H, 164 6 Je me (met KL) poine a mettre mon auoir souz moi, ne mie moi soz mon auoir: Met paine a m. toun a. sus toi n.m. toi s. toun a.; vgl. im übrigen die var. zu 84 8. 19. 92 2. 10. 18. 94 5. 11. 21. 24. 98 23. 100 12. 15. 20. 104 7. 106 27. 108 3. 17. 22. 25. 110 18. 28. 112 5. 114 14. 118 17. 120 6. 122 16. 130 16. 132 21. 134 14. 144 21. 148 21. 152 10. 154 9. 156 22. 162 5. 167 16. 168 27. 172 5.

 

GH und I. Mit GH hat I, nicht aber zugleich J, einige besonderheiten gemein.

α. J stimmt ganz oder jedenfalls besser mit den übrigen hss. (wenigstens mit ABCDEF) überein. 98 13 haut f. GHI, 118 1 Car l'an doit rendre f. GHI, 118 17 vers toi f. GHI, 124 14 n. homme add. que vous haés GHI, 112 18 & de q̅l illustratiepaignie il est: & sa compaignie J: f. GHI.

β. Die lesung von J ist aus derjenigen von GHI entstanden. 146 10 app. issue de la bouche GHI: dite J (f. übr.), 164 1 app. tous iours GHI: ades J (f. übr.), 172 13 en la prison de: en (a J) la maison a GHI: ciés J; hieher oder unter α 182 5 q̅ d'aler ca & la q̅rant: k'aler querant cha et (ne I) la GHI: q̅ de querre cha & la J und 116 20 p2 ce q̅ (par si q̅ EKL): par couent que GHI: v dont J.

 

G und I. Einige nicht sehr beweisende abweichungen teilt I nur mit G: 92 10 dōnoie: auoie douné, 96 14 ie sai: i'ai, 102 11 science: uertus (nach 96 24. 100 14 usw.), 106 13 s. app.

 

GH und J. Andererseits geht J an einigen stellen mit GH gegen I.

α. I stimmt ganz oder doch besser mit den übrigen hss. (wenigstens mit ABCDEF) überein. 106 20 meniere: chose GHJ, 144 6 son talent: sa maniere GHJ, 152 9 n. menee add. adroit

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[p. 53]

(& GH) GHJ, 182 26 comandent: enseigment GHJ, 112 22 qi sont dōné: qui sont (soit J) fait GHJ.

β. Die lesung von I ist aus derjenigen von GHJ entstanden. 142 5 aporte: amaine GHJ: merront a (abweich.) I.

An folgenden stellen bietet I infolge einer längeren auslassung keine entsprechung zu der sonderlesart von GHJ: 150 20. 172 25. 180 18. 182 17.

 

I und J. Die fälle, in denen sich I und J gemeinsam von GH entfernen, berechtigen kaum zu der annahme besonderer beziehungen zwischen den erstgenannten hss., vgl. die var. zu 110 18. 110 28. 146 10.

 

Von den hss. der gruppe GHIJ verdienen G und H den Vorzug vor I und J. Das zierlich geschriebene I ist sehr lückenhaft und geht mit dem texte sehr willkürlich um. J, an sich ganz gut, verrät im wortlaut eine fortlaufende leichte umarbeitung, die ihm unter den berücksichtigten hss. gewissermassen eine sonderstellung gibt.

Die sprache von G ist ein sehr ausgeprägtes pikardisch. H scheint im mittleren osten geschrieben zu sein (die färbung der sprache passt zu den lokalen beziehungen des inhalts: die hs. enthält u.a. ‘La devisions des foires de Champaigne’, bl. 312 ff.). I ist pikardisch. J trägt ebenfalls nördliche, am ehesten wohl pikardische, färbung, obgleich es dem zentralfrz. weitgehende zugeständnisse macht.

KL.

In diesen handschriften erscheint unser text stark umgearbeitet. Infolge ihrer zahlreichen änderungen, kürzungen und auslassungen entfernt sich diese fassung am weitesten von der vulgata. Von den beiden bietet L einen im einzelnen richtigeren, aber unvollständigen text. Bl. 233 r überschlägt L nämlich 134 27 emprenent - 152 7 queGa naar voetnoot1; bl. 225 v wird die geschichte von Damo und Pinthias (ausg. s. 172 12 - 174 3) ausgelassen, und zwar unter hinweis auf den im selben ms. befindlichen Livre de secrez, wo sie erzählt

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wird.Ga naar voetnoot1 An diesen stellen muss folglich K allein die gruppe vertreten.

Gemeinsame, zum teil gereimte interpolationen notiere ich nach 128 14 richece (zitiert nach L): Liiens d'amistiet & confermemens si est illustratieseuerance d'amours, car onkes bien n'ama qui de ligier heit, neGa naar voetnoot2 por petite oquoison. Por ce sunt mout d'amisGa naar voetnoot3 ennombrez, mais poi ⟨en⟩Ga naar voetnoot4 i a de loaus trouez. - Nach 158 16 sor vous: Dont catons dist: tout aiés vous ⟨vos⟩Ga naar voetnoot5 sers achatez, ⟨ramenbrez⟩Ga naar voetnoot6 kil sunt homes.Ga naar voetnoot7 Et li duz iob dist: qant ie si⟨s⟩ cum rois de tout mon ost auironez, çonfort fui non porqant az plorans & az mesaisiés.Ga naar voetnoot8 - Statt 154 4 Car - 8 apert setzen KL ebenfalls ein halb gereimtes einschiebsel: Qant li gentilz qui az autrez de bien faire deüst estre mireor s'en orguilhist a demesure ou s'abandonne a ordure ou par auarisce for lingne s'engendreüre. Statt 160 1 Car - 2 remaigne steht ein bibelzitat: Car si cōme dist salomons: vin & femmes funt mout de gens renoiés.Ga naar voetnoot9 - Ähnlich 110 10 statt ains dist senekes - seruise: Ains est, cō dist salemons, rauine, & qui de rauine fait don ou sacrefice, fait ausi cum cilGa naar voetnoot10 qui occist le fil deuant le pere.Ga naar voetnoot11 - Aus derselben quelle stammt wohl 112 5 nach tierz: Et se il ne le vos gerredōne, aucuns preudons feraGa naar voetnoot12 ou dieus meismes le vos gerredonnera, car ia nulz bienfais sens gerredō ne sera.Ga naar voetnoot13 - Ebenso 21 21 nach mal faire: car qui vengier soi uuet de deu trouera uengance.Ga naar voetnoot14

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Die häufigen abweichungen dieser gruppe konnten im variantenapparat nur zum teil berücksichtigt werden.

Die sprache von K ist anglonormannisch oder wenigstens stark anglonormannisch gefärbt; L zeigt dagegen nordostfrz. habitus und dürfte auf wallonischem gebiet geschrieben sein.Ga naar voetnoot1 Der umstand, dass L im übrigen zum grossen teil anglonormannische originalwerke (Joffroi de Waterford, Marie de France) enthält, legt aber die vermutung nahe, dass auch L (mittel- oder unmittelbar) auf eine anglonormannische vorlage zurückgeht.Ga naar voetnoot2 Vielleicht ist demnach die redaktion, die diese beiden hss. vertreten, ursprünglich in England entstanden.

Besondere beziehungen zwischen dieser gruppe und den oben behandelten sind an der hand der varianten nicht nachzuweisen.Ga naar voetnoot3Ga naar voetnoot4

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Zur ausgabe.

Der ausgabe habe ich die hs. A zugrunde gelegt, zunächst weil sie sich durchschnittlich näher an das lateinische original anschliesst als die übrigen. Nicht als ob die ausdrucksweise des übersetzers hier überall unangetastet geblieben wäre: die anderen hss. weisen aber noch zahlreichere und (mit ausnahme von B) tiefgreisendere änderungen auf. A ist zudem sehr sorgfältig und korrekt geschrieben.

Die orthographie und die sonstigen sprachlichen eigentümlichkeiten des schreibers (vgl. oben s. 46 f.) habe ich in der ausgabe so genau wie möglich bewahrt.Ga naar voetnoot1

Geändert habe ich im texte erstens handgreifliche, sinnstörende fehler. Ferner solche stellen, wo die offenbar ursprüngliche, in anderen hss. erhaltene wiedergabe eines lateinischen ausdrucks durch eine neuerung verdrängt worden ist. Überwiegend handelt es sich dabei um abweichungen, die erst in A oder AB auftreten, wie etwa 118 22 folement AB statt en folement doner: inconsulto largiendo, 164 19 la meniere de la bone vie A statt la m. de la bone richesce: diuitiarum modus, 104 12 profitent AB statt aident: iuuant, auch 132 13 li large et li hardi AB statt li hardi et li large: in magnanimis et munificis usw. Gelegentlich erscheint aber die korrigierte lesung auch in anderen hss. Diese stellen im besonderen zu besprechen fand ich überflüssig, da der grund der änderung beim vergleich mit dem latein sowieso sofort zu tage tritt.

Man hätte nun bei der kritik der zugrundgelegten hs. wenigstens einen schritt weiter gehen können. Wenn das latein überall, wo ein vergleich möglich ist und etwas besagt, die sonderlesarten von

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A (AB) desavouiert, ergibt sich mit grösster wahrscheinlichkeit, dass die isolierten lesungen von A (AB) überhaupt (auch in den fällen, in denen das latein keine entscheidung bringt) sekundär sind.Ga naar voetnoot1 Wo also der betreffende satz im latein fehlt oder die abweichung sich auf synonyme ausdrücke beschränkt, ist die aussicht, dass A (AB) gegen eine einstimmige majorität im rechte ist, durchschnittlich sehr gering. Ich habe aber in solchen fällen auf eine änderung verzichtet, d.h. in der regel nur solche lesarten, die das latein deutlich verurteilt, in den apparat gesetzt. Dafür habe ich an allen stellen, wo die hs. eine isolierte oder schwach vertretene lesung bietet, dies in den varianten angemerkt.

Berichtigt wurden schliesslich einige lesungen, die an sich möglich, aber augenscheinlich auf rein graphischem wege entstanden sind.Ga naar voetnoot2

Die rubriken sind in A, wie in den übrigen hss., sehr ungleichmässig und irreführend gesetzt: manche grossen abschnitte führen keine überschrift, während die unterabteilungen eine haben usw. Die vorhandenen überschriften sind zudem häufig unzutreffend. Da sie auch aus den anderen hss. nicht befriedigend ergänzt werden konnten, habe ich im frz. von rubriken absehen müssen und die überschriften der hss. in den apparat gesetzt. Inwieweit die frz. version ursprünglich mit rubriken versehen war, ist nicht auszumachen; von den hier benutzten hss. haben BCDHIJ keine.

Zu den abkürzungen, die immer durch kursivlettern aufgelöst werden, sei folgendes bemerkt.

Der nasalstrich wird in übereinstimmung mit dem regelmässigen gebrauch des schreibers vor bilabialen lauten durch m wiedergegeben. Die substantivform hom erscheint nur mit m, die pron.-formen on, l'an, l'en, abgesehen von dem oben erwähnten qam 102 5, nur mit n, com nur mit m.

An der spitze eines verkürzten vergleiches wird regelmässig die form come verwendetGa naar voetnoot3: 106 21. 23. 110 25. 156 17. 162 9. 10. 166 7. 16. 168 2, illustratieme 112 22. 132 21. 136 22; sehr selten cō 160 23. Es er-
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scheint demgemäss am richtigsten für illustratie in dieser stellung come zu schreiben. In mit finitem verbum versehenen vergleichssätzen steht in der regel com (cō): 110 28. 156 18. 158 13 usw., selten come 158 2; ich setze für illustratie in diesem fall com. Da come immer bloss ein m hat, löse ich illustratieme durch come auf. coment, comencier, comander, conoistre erscheinen ebenfalls nur mit einfachem nasal, comun dagegen als cōmun 96 6. 106 21. 124 21, als cumun 112 18; ich schreibe nach den ersteren formen illustratiemun als commun; vgl. auch communité 104 14.

mout ist die regelmässige, molt die ungewöhnlichere form. ml't gebe ich demnach durch mout wieder.

illustratie ist nach der vollen schreibung (s. oben s. 47) als präp. und präfix in per, sonst je nachdem in par oder per (partir, perdre usw.) aufzulösen. Für illustratie setze ich nach der häufigeren form des schreibers por, für n9, v9 als pron. pers. nous, vous.

Im apparat werden gewöhnlich die lesarten mitgeteilt, die zwei oder mehr hss. gemeinsam sind, die varianten einzelner hss. nur gelegentlich berücksichtigt. Wo die nfränk. übersetzung im wortlaut von der zugrundegelegten frz. hs. abweicht und die lesart, die dem übersetzer vorgelegen zu haben scheint, in anderen hss. überliefert ist, wird diese durch fetten druck hervorgehoben.

Orthographische, z. teil auch mundartliche wechselformen, werden im apparat unter der schreibung der an erster stelle genannten hs. zusammengefasst.

 

Der lateinische text bildet den unentbehrlichen kritischen kommentar der frz. übersetzung. Den vergleich wollen die hinweise am rechten (s. 84-88 am linken) rande des frz. textes erleichtern.

voetnoot1
Wie das original erscheint auch die französische fassung unter wechselnden titeln; siehe darüber schon P. Meyer im Bull. de la soc. des anc. textes franç. 5 (1879) s. 73. Ich ergänze hier seine liste: (Les) moralitez des philosophes (B.N. 940, 1097, Turin 49), Les moralitez des philosophes en romanz (B.N. n.a. 6883), L. m.d. ph. en francoz (B.N. 572), Li romans de moralitez (B.N. n.a. 4509-10), Le liure de moralitez des philosophes (B.N. 834), Un petit traitié de moralité de philozophie (B.N. 190), Li liures de moralités (B.N. 25247, ms. Noblet), Li petis liures de moralités (B.N. 1822 am schluss), Un petit liure de philosophes qui est apellez moralitez (B.N. 1166), Traictié de moralités (B.N. 944), Li enseignement de moralitei (Reims 1275 am schluss), L'enseignemenz de(s) philosophes de celle clergie qui est appellee moralitez (B.N. 1166, London 15305, vgl. den text z. 2), Les bons mos des philosophes abregés et sont nommés moralités (Brüssel 2082), (Les) moralitez (B.N. 1036, 1157 am schluss, 4961 am schluss, 25407), Li liures de philosophes (Brüssel 2320), Les tres nobles enseignemens de tous les philosophes (B.N. 957), Du liure de la science de philosophes 〈et〉 de la science des moralités (B.N. 19271), Li liures de Seneke (B.N. 375 am schluss), Li liures de Seneques de moralitez (Laur. Plut. XLI).
voetnoot1
Vgl. die anm. zum frz. text 124 8.
voetnoot2
Vgl. die anm. zum frz. text 100 20, 114 16, 120 23, 124 10, 156 3.
voetnoot3
Seine vorlage bot wohl am rande die namen der autoren, vgl. s. 9 fussn. 2.
voetnoot1
Dies vermutete (gegen Chabaille) schon Sundby, Vita di Brunetto s. 162.
voetnoot2
Zit. nach Chabailles ausgabe, Paris 1863.
voetnoot1
Nicht herausgegeben. Vgl. Gröber Grundr. d. rom. phil. 2:1 s. 746; Histoire littéraire de la France 23 (1856) s. 243 ff., Sundby, Vita di Brunetto s. 368; P. Meyer Bull. de la soc. des anc. textes fr. 21 (1895) s. 96 ff.
voetnoot1
Vielleicht nach dem muster des Speculum historiale (s. Gröber, Grundr. ib.) werden die einzelnen abschnitte manchmal durch ein paar lobverse auf den betreffenden autor eingeleitet.
voetnoot2
Dieser abschnitt ist nicht, wie Hist. litt. 23 s. 244 angibt, nach Ciceros De amicitia, sondern unverkennbar nach dem entsprechenden kapitel im Mor. dogma bearbeitet.
voetnoot3
Für Qu'une u'tus est amistez!
voetnoot1
Diese datierung des gedichts (vgl. Gröbers Grundr. 2:1 s. 746) beruht, wenn ich nicht irre, auf dem umstand, dass eine hs., Arsenal 3516, im anfang die sonntagsbuchstaben für die jahre 1268 bis 1367 verzeichnet (vgl. den kat. v. H. Martin 3, 395).
voetnoot1
Nicht herausgegeben. Vgl. Gröber Grundr. 2:1, s. 1024, Morawski Romania 48 (1922) s. 481, anm. 1. Zu den von Morawski aufgezählten hss. füge ich B.N. fr. 9558, bl. 77 v und 17115, bl. 89 v.
voetnoot1
Herausgegeben von J. Morawski: Les diz et proverbes des Sages, Univ. de Paris, Bibl. de la Fac. des Lettres II: 2, 1924; vgl. A. Långfors Romania 50, 1924, s. 632 f.
voetnoot2
Diesen spruch aus den Diz hat Alart, wie schon Morawski a.a.o. s. XLVIII bemerkt, in seine Moralités eingeflochten (in der hs. 17177 bl. 195 v).
voetnoot3
Ich ergreife die gelegenheit, zu Morawskis quellennachweisen noch ein paar hinzuzufügen. Diz XXVIII 1-2 Qui donner veult ne doit attendre Qu'on lui ruist; son don en fait mendre: Sen. De ben. II 1, 2 Ingratum est beneficium quod diu inter dantis manus haesit... tamquam sibi eriperet (anders Mor. d. 14 9: 108 23). - Diz XXXII 3-4 Qui tarde a donner longuement Assez fait escondit present: vielleicht eher nach Sen. De ben. I 1, 8 qui tarde fecit, diu noluit (Mor. d. 14 11, vgl. das frz. 108 23 Assez escondit qui longuement demuere a faire la bonté). - Diz XXXIII 1-2 Qui son pouoir veult essaucier Aimt ses amis et tiengne chier: Cic. De off. II 7, 23 Omnium autem rerum nec aptius est quicquam ad opes tuendas ac tenendas quam diligi (vgl. Mor. d. 65 16: 166 5). - Diz XXXIX Homs qui veult jugier loyaument Doit garder au commencement Qu'il ne soit trop d'amours sourpris Ne de grant haïne entrepris: Sall. Cat. 51, 1 Omnes homines... qui de rebus dubiis consultant ab odio, amicitia, ira atque misericordia uacuos esse decet usw. (Mor. d. 21 21: 120 16). - Diz XLVI 1-2 Qui son don pleure aprés et plaint La grace de son don estaint: Sen. De ben. I 1, 4, in der fassung des Mor. d. 15 12... quos post sui muneris paenitet gratiam omnem corrumpunt (nicht im frz. Mor. d. 110). - Diz XLVII 1-2 Cilz qui son cueur veult garder d'ire Croire ne doit quanqu'il oyt dire erinnert an Sen. Dial. IV De ira II 24, 1 Plurimum mali credulitas facit; saepe ne audiendum quidem est usw. - Diz CLXXXI paraphrasiert wohl Ep. Jac. 3, 6-8.
voetnoot1
Vgl. P. Meyer Bull. de la soc. des anc. textes fr. 5 (1879) s. 73, 20 (1894) s. 37, Romania 16 (1887) s. 69. Gröber Grundr. d. rom. phil. 2: 1 s. 1024. P. Meyer erwähnt zusammen 14 hss. (statt Bibl. Nat. 5407, Bull. 5 s. 73, l. 25407!), Gröber fügt 10 andere hinzu (die nummer Bibl. nat. 19045 muss auf einer verwechslung beruhen!). Auch meine liste wird wohl kaum vollständig sein.

voetnoot1
‘Le grand recueil La Clayette’, s. P. Meyer Notices et extraits des mss. de la Bibl. Nat. 33: 1 (1888) s. 23.

voetnoot2
Nach einer bemerkung Mussafias in Vita di Brunetto s. 367 besass die Turiner universitätsbibliothek damals (1884) zwei handschriften der französischen version des Moralium dogma. Laut einer freundlichen mitteilung des herrn direktor dr. L. Torri sind aber nunmehr keine solchen handschriften vorhanden.

voetnoot1
Diese auswahl kann allerdings willkürlich scheinen. Ich habe aber ausreichende proben aus fast sämtlichen hss. des folgenden jhs. kollationiert. Da die besten hss. sich unter den ältesten befinden und die überlieferung schon zur genannten zeit eine ziemlich weit verzweigte stufe erreicht hat, fand ich es nicht nötig, auch den nachwuchs zu berücksichtigen. Zu den jüngeren hss. vgl. s. 56, fussn. 4.
voetnoot2
Eine ausgenommen: die hs. Chartres 620. Diese hs. ist nämlich sehr unvollständig (s. oben s. 40) und zeigte sich ferner bei der kollation dem hier benutzten F so nahe verwandt, dass es überflüssig schien, sie in die obige auswahl aufzunehmen. Vgl. s. 50, fussn.
voetnoot3
Ich verweise nur auf solche stellen, wo man weitere angaben über sprache, schrift o. dgl. findet.

voetnoot1
Nicht als ob es gerade in diesem fall unmöglich wäre, ein in der hauptsache befriedigendes stemma zu entwerfen: wo die konstellationen der lesarten eine einfache, gradlinige ableitung der einzelnen hss. abweisen, könnte der sache in gewohnter weise durch geeignete querverbindungen geholfen werden. Ich muss aber gestehen, dass ich den wagelustigen rekonstruktionen des verlaufs bis in die letzten einzelheiten kein richtiges vertrauen entgegenbringen kann. In den allermeisten fällen fussen sie ohne zweifel auf unzulänglichen prämissen: es gibt mehr unbekannte als gleichungen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das stemma, das mir im vorliegenden fall jetzt annehmbar erscheint, ganz unverändert bliebe, wenn ich noch zwölf hss. heranzöge, besonders wenn diese neuen hss. etwa wiederaufgefundene glieder der ältesten überlieferung wären. Hier habe ich mich nun allerdings absichtlich auf eine auswahl von hss. beschränkt. Mein fall ist aber prinzipiell nicht von solchen verschieden, in denen der ganze bekannte handschriftenbestand berücksichtigt wird: die zeit hat dafür sorge getragen, dass es sich auch da bloss um eine auswahl, vielleicht ein drittel, ein viertel der einst vorhandenen hss. handelt. Wie viel stolze stammbäume würden wohl zusammenbrechen, wenn plötzlich die verschollenen glieder der überlieferung ans licht kämen.

voetnoot1
Von den berücksichtigten handschriften kann keine die unmittelbare vorlage einer anderen gewesen sein, da jede von ihnen fehler und andere eigentümlichkeiten aufweist, die den anderen fremd sind.
voetnoot2
Vor dem doppelpunkt die lesung der ausgabe.
voetnoot1
Vgl. E.G. Wahlgren Sur la question de l'i dit parasite dans l'ancien français in Mélanges de philologie offerts à M. Johan Vising, Göteborg 1925, s. 303.
voetnoot2
Vgl. H. Suchier Les voyelles toniques (1906) s. 32.
voetnoot3
Andere beisp. bei J. Kraus, Beitr. zur kenntnis der ma. der n.-östl. Champagne, diss. Giessen 1901, s. 22.
voetnoot1
Zu dieser form vgl. W. Foerster, Cliges (1884), s. LVI, 6.
voetnoot2
S. u.a. Kraus ib. s. 8.
voetnoot1
Vgl. Nebh Zffrspr 24, 1902, s. 217.
voetnoot2
Nebh ib. s. 132, Kraus a.a.o., s. 61.
voetnoot3
Nebh ib. s. 122.

voetnoot1
Die hs. von Chartres (F2), s. oben s. 41 fussn. 2, teilt mit der gruppe DEF die mehrzahl der s. 49 besprochenen eigentümlichkeiten. Mit EF hat sie ferner alle s. 49 genannten grösseren abweichungen bis auf 158 6, zum teil auch die kleineren gemein. Schliesslich stimmt sie an vielen stellen mit F überein, wo diese hs. eine sonst nicht vertretene lesung zeigt, vgl. (ausg.: FF2) 104 17 n. te add. couste ne ne te; 106 2 perdent: partent; 108 9 n. aler add. & espergne F, & esparne F2; 108 14 n. garde add. a cui tu donnes; ib. mesafaitiement: folement mes afaitieem̅t; 110 1. 17. 28 s. app., 112 17 de q̅l compaignie il est: q̅le c. il sieut; 112 24 autres genz: aucuns F, aucunes genz F2; 114 2 p2 esperance: por auoir e.; 116 12 autretes: mauues; 118 14 n. sout add. & que dit li (leur F2) fu; 118 23 q̅ comencier: acointance q̅; 120 5 tauerne: ces t-s, 122 19 metre (ieter) hors: ieter (i. ensus F2) de soi & hors de son cuer; 124 2 sa vie en la volenté dieu: sa uolenté en damedieu & sa vie; ib. wes illustratieseil: fes selonc mon illustratieseil; 126 20 menace: trauaillent; 130 1 app. bien: chose qui bone soit usw.

voetnoot1
Den vorhergehenden satz, in K: kar meinte gent sunt qui enpernent a faire gant choses e greuoses par coueitise de los auoir (deles a. hs.) ändert L in: car mainte gent sūt q̅ par couuoitise sūt mis hors de uoie.
voetnoot1
Statt 172 12 et si vous en airai ·i· exemple. Jl furent dui compaignon usw. setzt L Si le poez entēdre illustratie l'exemple des ·ij· illustratiepaingnōs qi furent enprisōnei en la pison denise, le tirant de sesile, dont li vns fu iugiés a mort, si cū est escris el liure de secrez chi aprés.
voetnoot2
ou K.
voetnoot3
dez amanz K.
voetnoot4
en f. L.
voetnoot5
f. KL.
voetnoot6
ramenbre n. si L.
voetnoot7
Disticha Catonis IV, 44: Cum famulos fueris proprios mercatus in usus Et servos dicas, homines tamen esse memento.
voetnoot8
Hiob 29,25 cumque sederem quasi rex, circumstante exercitu, eram tamen moerentium consolator.
voetnoot9
Eccli. 19,2 Vinum et mulieres apostatare faciunt sapientes.
voetnoot10
s'il occesist L.
voetnoot11
Eccli. 34,24 Qui offert sacrificium ex substantia pauperum, quasi qui victimat filium in conspectu patris sui.
voetnoot12
sera L fra K.
voetnoot13
Eccli. 12,2 Benefac iusto et invenies retributionem magnam, et si non ab ipso, certe a Domino.
voetnoot14
Eccli. 28 1 Qui vindicari vult, a Domino inveniet vindictam.
voetnoot1
Charakteristisch östliche formen sind puelent 3 pl. pr. (immer); oi vor l': voilhe, voilhier (vigilare) usw.; entfaltung eines u vor l: loiaul, maul usw.; desgleichen vor labial in amiaubles, estaubli usw.; stets lh für l': filhe, foilhes, batalhe usw.; vgl. auch den i-nachschlag in teile, hauteiche, -aige, saiche usw. Nördlich weisen vor allem rechoit, ichi, chou, comenchier, largeche, auch puic für puit, chieche (cadat) u. dgl.
voetnoot2
Man könnte versucht sein, gewisse eigentümlichkeiten der hs. als residua eines agn. originals zu fassen. Es ist aber zu beachten, dass die betreffenden erscheinungen (regelmässiges u für o in serunt, cum usw., für ou hier besonders in lur, für ue z.b. in iluq̅s u.a.m.) auch dem wallonischėn geläufig sind, vgl. bes. M. Wilmotte, Romania 17 (1888) s. 559 ff., 18 (1889) s. 221 ff. Auffallend häufig hat diese hs. starktonige pron.-formen statt unbetonter: je moi pense, il moi conuient, que l'om soi garnisse usw., vgl. dazu fürs kont.-frz. J. Melander, Les formes toniques des pronoms personnels régimes, Studier i modern språkvetenskap utg. av Nyfilologiska sällskapet i Stockholm, vol. 6, 1917, s. 237 f., fürs anglonorm. J. Vising, Purgatoire S. Patrice, Göteborgs Högskolas Årsskrift 1915, s. 55.
voetnoot3
Es könnte an ein paar stellen scheinen, als ob KL gegenüber den übrigen hss. eine ursprünglichere (dem latein näher stehende) lesung bewahrt, während diese eine gemeinsame änderung eingeführt hätten. Näher besehen verhält es sich aber anders. Für Temperantia est uirtus cohibens motus suasu prosperitatis in nos impetum facientes 7 21 haben die übrigen hss. Atemprance est vne vertus qui restraint les orgeus qui se metent as (es) gens per l'abondance des richesces 94 25; statt les orgeus (: motus) setzen KL mouemens de corage e les orgoils; ähnlich haben für uehementer errat 67 18 die übr. hss. ce ne puet estre 168 3, KL dagegen il est deceüs car ce ne puet estre. D.h. KL fügen eine wörtlichere übersetzung hinzu, behalten aber ausserdem noch die freiere wiedergabe der übrigen hss. Der urheber der sonderredaktion KL hat demnach doch nach einer mit den übrigen hss. übereinstimmender vorlage gearbeitet, aber dabei in einzelnen fällen den wortlaut nach dem latein korrigiert. Ähnlich erklärt sich auch die variante zu 146 9 Car - retorner.
voetnoot4
Von den hss. des 14. jhs. reihen sich folgende deutlich der gruppe DEF an: B.N. fr. 834 und 1097, Plut. LXXXVI, 79, ferner B.N. fr. 572 (v. 1402) und 19920, Besançon 434; und zwar sind die drei ersten zunächst der untergruppe DE, insbesondere der hs. E verwandt, während die übrigen bestimmte eigentümlichkeiten mit EF, besonders mit F teilen. Der gruppe DEF scheint sich auch B.N. fr. 4961 entfernt anzuschliessen.
Der gruppe GHIJ am nächsten stehen B.N. fr. 24429 und wohl S. Gen. 792; mit AB verwandt sind die beiden schwesterhss. B.N. fr. 19271 und 22921.
voetnoot1
u für v, i für j habe ich hier, wie im lat. und nfränk. text, beibehalten, desgleichen, wie im nfränk., w für vu. Nur im text, nicht im apparat, habe ich lesezeichen (accente u. dgl.) eingeführt und die abkürzungen aufgelöst.
voetnoot1
An sich ist dies auch schon nach dem verhältnis der hss. zu erwarten.
voetnoot2
Ergänzt habe ich (in eckigen klammern) was, nach der überlieferung zu urteilen, ursprünglich scheint (daher manchmal auch wörter, die für den sinn entbehrlich sind).
voetnoot3
Vgl. J. Vising, Quomodo in den romanischen sprachen, Abh. A. Tobler dargebracht, 1895, s. 119; ders. Studier i mod. språkvet. utg. av Nyfilol. sällskapet i Stockholm 7, 1920, s. 133.

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