Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565

Nr. 29aant.

Eyn Annder

I.
Ich armes kuitzelyn kleyne,
myn gedancken syn mennichfolt.
over nacht flieg ich alleyne
all durch das groinen walt.

II.
Van den nast byn ich gedrongen
van mennige voegell geschrie,
die alden mit den jongen,
hair stem is menniger ley.

III.
Der nast is mir untwichenn
dair ich up zu rusten plaich
die loever syn affgeriessen
des claig ich nacht unnd dach.

[p. 87]

 

IV.

 

Ich flieg den walt oll omme

 

up mennige naste swig,

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ich fant frucht menniger ley,

 

der smaich was ungelich.

 

 

 

V.

 

Wir tzwey¹ wir moissen scheyden,

 

adde myn liever nast,

 

Sunst flieg ich over die heyde

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recht wie eyn frembder gast.

 

 

 

VI.

 

Vair hyn² dat dich Got geleide,⁺

 

myn lieves kuytzelynn,

 

du machs mich scheydenn sweere

 

unnd krenckes des hertze myn.

1 Hs.: tzey.

2 Hs.: hy.

+ Bl. 32 r^o