Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565

Nr. 56aant.

⁺ I.
Ich habe gesadth in minen sin
ein fin wacker meddelin.
ich willse lathen faren,
ich kanse nicht lenger bewaren:
adde, se far darhein,

II.
In anderth halven dage
schaffth se der fronthschoffth foill.
wath batheth, das ich foll clage?
se heldeth for ein sage,
edth duncketh er sin guidth spill.

III.
Will gy wethen, wy se heth?
unthruwe is se genanth.
unthruwe kanse mir schencken
se ledth den hundth wall hincken,
das isth mir wall bekandth.

IV.
Moichte maniger van unthruwe stherven,
so wer min frondth wall doeth;
se will nach nicht stherven,
se will sich nicht ferderven,
se heffth oich nach kein noith.

+ Bl. 47 v^o

[p. 119]

 

V.

 

Min frondth is gaer sthede

 

gelich ein wedderhane.

 

off eth er ein ander bede,

 

misslich wadt se woll dede;

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sse stheidth uff losen waen.

 

 

 

VI.

 

Ich sthae in mines frondes sin,

 

dath dureth thwe uren lanck;

 

sso sprechse: frondth far henne

 

du bist uith minen sinne.

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so habe ich minen danck.

 

 

 

VII.

 

So will se fan mir scheidenn,

 

daer sla der duvell tho.

 

der duvel moethe se geleden,

 

ich will nicht lenger nach se beiden:

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adde, se far dar hein.

* _* *

Numentz eigen will ich sin,
dan der hertz allerlebesthen min.