XI. Een ander sit bi haer.
1.
Ic weet een lustich bogaerkijn 1, 1.
int midden van dat bogaerkijn
daer staet een eglentier. 1, 4.
2.
Daer sinct die fiere nachtegael 2, 1.
si heeft mijn jonc hert dusentmael
verhoghet en verblijt. 2, 4.
3.
Want ic en ooc mijn minnekijn,
wie soude dan niet vrolic sijn?
4.
De nachtegael sinct noch so fier,
draecht rosen ooc den eglentier,
5.
Nu moet ic driven rouw en pijn,
mijn hert is mi so swaer:
een ander mach wel vrolic sijn,
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1, 1.
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bogaerkijn, Baumgärtlein von bogaert, entstanden aus boomgaert, am Niederrhein Bungert.
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1, 4.
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eglentier, jetzt egelantier, die Hagerose, der wilde Rosenstrauch, altfranz. aiglantier, s. Hor. belg. III, 133. Der eglentier steht hier nicht ohne Beziehung: er wurde oft auf die Gräber gepslanzt. In einem alten Liede (Uhland I, 203. Willems Nr. 63.) heißt es:
Nu sijn daer twee gheliefkens doot.
och waer salmense graven?
dat graf sal rooskens draghen;
in einem andern (Willems Nr. 136.):
opt kerkhof bi den eglantier -
sijn graf sal roosjes draghen.
Vgl. auch Willems Nr. 99.
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2, 1.
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fier, wie das mhd. vom frz. fier, herrlich Hor. belg. III, 134. Wie jede Volkspoesie, so hat auch die niederländische ihre Lieblings-Ausdrücke und Wendungen. Dahin gehören unter anderen auch einige Beiwörter, die mit gewissen Wörtern immer verbunden vorkommen: roder mont, het rode gout, de coele wijn, de arghe winter. So heißt es denn von der Nachtigall immer: de fiere nachtegael (z.B. in dem Liede Nr. 18. bei Willems). Vielleicht liegt hier aber ein Mißverstand zum Grunde. In deutschen Liedern wird die Nachtigall immer Frau Nachtigall genannt, und Luther sagt irgendwo, daß sie der einzige Vogel sei, der also geehrt werde. Dies Frau, niederl. vrouwe, vrou und gekürzt ver hat vielleicht später zu dem fier geführt. So meint auch Willems bl. 39.
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2, 4.
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verhoghet, erfreut.
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