Gründtlicher Bericht, ob Zauberey die argste vnd grewlichste sünd auff Erden sey

Zweiter tractat, Ob, vnd wie die Zauberer vnd Zauberinnen sich zu Gott wider bekeren, genad finden, vnd selig werden mögen.

Das erste Capitel.
Das dero Zauberer Sünd schwerlich vergeben werden könne, wegen das sie wider den Heiligen geist sündigen.

⁺CHristus sagt ausztrücklich, das die Sünd in den Heiligen Geist weder hie noch in dem künfftigen leben vergeben werde. Nun sündigen aber die zauberer vnd zauberinnen wider den heiligen Geist vilfeltig: da sie die erkandte warheit widerfechten: das sie ihrem nechsten die gnad GOTTES miszgün-

+ Matt. 12.

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nen: ja das sie Gott selbst verleugnen: vnd darneben mit Gottes feind dem teuffel zuhalten, ja mit im sich verbinden: in als Gott, vnd ahn Gottes statt annemen, ahnbetten, vnd ehren, vnd was sie Gott schuldig seyn, der sie geschaffen, erlöszt, geheiliget vnd zur seligkeit beruffen, dem teuffel leisten, der nichts anders suchet, als irer ehren, Leibs vnd Seelen, zeitlichen vnnd ewigen schaden, verlusz vnd gentzliche verderbnisz. Zu dem allem, wie sie den Himmel muthwillig an die Hell verbeuten, vnd sich selbst der verdamnusz wissentlich vnd auffsetzlich schuldig gemacht, also suchen sie auch andere an ihrer seligkeit zuuerhindern, vnnd ins teuffels reich, das ist, die ewige verdamnisz mit inen zuziehen, miszgünnen anderen die seligkeit, vnd darzu gehörige heiligkeit vnd frombkeit: lastern, schmehen, hassen Gott, vnd alles was Gott angehet, vnd angenem ist. Welches alles vnd dergleichen mehr, daruon bisz daher beweissz vnd meldung geschehen, genugsam anzeigt, das sie vmb vil weg grosser Sünd ohn vnderlasz begehn, als die sünd in den H. Geist. Vnd derwegen ire Sünd schwerlich, oder nimmer alslang vnd fern sie also bleiben, vergeben wirt.